Rekorddefizit für die Sécurité Sociale

PARIS (DDB). Ende dieses Jahres wird die französische Krankenversicherung ein Defizit von 11 Milliarden Euro aufweisen, bis Ende 2010 wird eine Steigerung auf 17 Milliarden Euro erwartet.

Veröffentlicht:

Trotz dieser Horrorzahlen - es sind die schlechtesten in der 65-jährigen Geschichte der Krankenversicherung - bleiben Haushaltminister Eric Woerth und Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot gelassen. Der Absturz ist Folge der Wirtschaftskrise und der rasanten Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit Ende 2008. In den kommenden Jahren sei es möglich, das Defizit zu beseitigen, behaupten sie.

Die Regierung hat beschlossen, ab 2010 einige neue Sparmaßnahmen einzuführen. Ziel sind Einsparungen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. So wird etwa eine neue Liste mit Arzneimitteln erstellt, die in Zukunft nicht mehr oder nur noch teilweise von der Kasse erstattet werden. Verstärkt sollen auch Kassenkontrolleure eingesetzt werden, um Missbrauch bei Krankenbeförderungen und beim Krankengeld zu bekämpfen.

Trotz dieser Negativ-Entwicklung beweisen die Kassenstatistiken, dass Ärzte ihre Hausaufgaben gemacht und 2009 erneut die von der Regierung festgelegte Ausgabenentwicklungsquote beachtet haben. In diesem Jahr dürfen ambulante Ausgaben maximal um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen. Ein Ziel, das zumindest in den acht ersten Monaten dieses Jahres erreicht worden ist. Für 2010 ist eine geringere Steigerungsrate von nur noch drei Prozent geplant - wobei Ausgaben für Grippeerkrankungen ausgeschlossen werden.

Ärzte werden für ihre Sparpolitik nicht belohnt. Einige der bestbezahlten Ärztegruppen, darunter Röntgenärzte und Laborärzte, müssen mit Honorarkürzungen rechnen.

Lesen Sie dazu auch: Die Krise erreicht die EU-Gesundheitssysteme

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Leicht geringere Sterblichkeitsrate

Sind Frauen besser bei Ärztinnen aufgehoben?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert