HPV-Impfung auch für Mädchen in Afrika

BERLIN (wul). Um mehr Frauen vor Gebärmutterhalskrebs schützen zu können, will Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI Alliance) die Bedeutung der Impfung gegen den Humanen Papillomavirus (HPV) stärker in das Bewusstsein rücken.

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"HPV-Impfungen sind für Entwicklungsländer besonders wichtig, da Frauen und Mädchen dort nicht über den Zugang zu Screening- und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs verfügen. Es gibt oft nicht einmal eine Schmerztherapie", sagte Renate Bähr, Geschäftsführerin Stiftung Weltbevölkerung, bei einer Veranstaltung zum Thema Frauen- und Kindergesundheit in Entwicklungsländern in Berlin.

Weltweit erkranken nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich rund eine halbe Million Frauen an einem invasiven Zervixkarzinom, 288.000 sterben daran.

Über 85 Prozent der Neuerkrankungen und auch der Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs entfallen auf die Entwicklungsländer.

Im südlichen Afrika ist das invasive Zervixkarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Experten rechnen damit, dass sich bis 2030 die Anzahl auf 430.000 Todesfälle pro Jahr erhöhen wird, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

Deshalb hat GAVI Alliance die HPV-Impfung in ihr Programm aufgenommen. "Natürlich liegt der Preis, der in den Industrieländern für die Impfung verlangt wird, in Afrika jenseits aller finanziellen Möglichkeiten. Deshalb war es wichtig, die Impfung erschwinglicher zu machen", sagte Joelle Tanguy von der GAVI Alliance.

Seit 2011 kann die Organisation eine HPV-Impfdosis für fünf US-Dollar anbieten. "Allerdings wird nicht nur Impfstoff gebraucht, sondern auch eine Infrastruktur, um sie zu verteilen", gab Tanguy zu bedenken.

Die Bundesregierung unterstützt die Arbeit der GAVI Alliance seit 2006. Die Unterstützung stieg in den vergangenen Jahren von vier Millionen (2010) auf 20 Millionen Euro im Jahr 2011. Für 2012 sollen 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

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