Arbeitszeit

Österreichs Ärzte am Limit

Veröffentlicht:

WIEN. In Österreich gibt es Ärger über von der Politik festgeklopften Übergangsfristen zur Reduzierung der Arbeitszeiten von Spitalsärzten. Die Fristen seien "viel zu lange", so die Wiener Ärztekammer.

Mit dem angepeilten Endtermin 2021 würde das schon lange bekannte Problem nur um weitere sechs Jahre verschoben werden, heißt es einem Bericht der österreichischen "Ärzte Woche".

"Empört" zeigt sich der Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Hermann Leitner. Seit 2003 sei das Problem bekannt, "und nun liegt ein Zeitplan vor, der das Problem noch weitere sechs Jahre vor sich herschiebt", kritisiert der Vizepräsident. Er habe dabei Verständnis dafür, dass eine entsprechende Regelung der Arbeitszeiten nicht im nächsten Jahr umgesetzt werden könne.

Leitner: "Schon derzeit arbeiten Österreichs Spitalsärzte am Limit. Denn 72 Wochenstunden sind nach wie vor keine Seltenheit." Deshalb müsse der Gesetzgeber rasch eine Reduzierung erreichen, "auch um den Tätigkeitsstandort Österreich nicht zu gefährden".

In vielen Regionen Österreichs gäbe es bereits jetzt einen Mangel an Spitalsärzten. Und die frei gewordenen Stellen könnten oft nicht nachbesetzt werden. "Mit der Entscheidung, überlange Ärztearbeitszeiten bis 2021 zu prolongieren, gefährdet die Blockade der Länder die medizinische Versorgung", sagt er. (eb)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!