EU-Vorwurf

Deutscher Kampf gegen Tabakkonsum zu lax

Kritik von der EU-Kommission: Die Bundesregierung unternimmt zu wenig, um Menschen dazu zu bewegen, weniger zu rauchen. Deutschland fehle es an politischem Willen, so der Vorwurf.

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BRÜSSEL. Deutschland tut aus Sicht der EU-Kommission zu wenig gegen den Tabakkonsum.

Die Bundesrepublik zähle zu den EU-Staaten, "die nicht den politischen Willen haben, um die Situation zu ändern", sagte EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaits in Brüssel.

Er riet Berlin, sich an anderen EU-Staaten ein Beispiel zu nehmen. Am Sonntag ist Weltnichtrauchertag.

Andriukaitis verwies auf eine EU-Statistik, der zufolge von 2012 bis 2014 die Zahl der Raucher in der EU um zwei Prozentpunkte auf 26 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen gesunken sei. In Deutschland stieg der Wert hingegen von 26 auf 27 Prozent.

Zu den Musterschülern gehöre Irland, erläuterte Andriukaitis. So wolle der Inselstaat die "Einheitspackung" einführen und Markenlogos und firmentypische Farben von Kippenschachteln verbannen.

Das soll das Produkt unattraktiv machen. "Ich persönlich finde, das ist ein sehr nützliches Instrument", sagte Andriukaitis.

Eine EU-Richtlinie überlässt es den Staaten, ob sie die "Einheitspackung" einführen.

Das zuständige Bundesagrarministerium plant eine solche Vorgabe derzeit nicht.

Die Tabakbranche läuft gegen den Einheitslook Sturm, sie wertet ihn als Eingriff in Markenrechte und klagt vor den Europäischen Gerichtshof.

Die von Andriukaits zitierte EU-Statistik beruht auf einer Umfrage unter knapp 28.000 Menschen in der EU ab 15 Jahren. Etwa 1600 von ihnen wurden in Deutschland befragt. (dpa)

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