Antibiotika-Forschung:

Weltweite Initiative gestartet

Mit einer globalen Partnerschaft zur Entwicklung neuer Antibiotika sollen drohende Resistenzen bekämpft werden.

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BERLIN. Die Globale Partnerschaft für Antibiotika-Forschung und Entwicklung (GARD) ist gestartet. Zunächst wird mit einem Startkapital am Aufbau einer wissenschaftlichen Strategie, eines ersten Forschungs- und Entwicklungsportfolios sowie eines Gründungsteams gearbeitet.

Das internationale Vorhaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Initiative Medikamente für Vernachlässigte Krankheiten (DNDi) hat zum Ziel, neue Antibiotika im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen zu entwickeln.

Zudem soll GARD einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika fördern, um ihre Wirksamkeit zu erhalten und allen Menschen einen fairen Zugang zu ermöglichen. Deutschland unterstützt den Start des Vorhabens mit 500.000 Euro.

"Die Entwicklung neuer Antibiotika muss weiter vorangetrieben werden", wird Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe in einer Mitteilung des Ministeriums zitiert. Antibiotika seien eine tragende Rolle der Gesundheitsversorgung, ein verantwortungsvoller Umgang mit neuen und bereits vorhandenen Antibiotika daher entscheidend.

Allein der weltweite Antibiotikaverbrauch in der Humanmedizin hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums zwischen 2000 und 2010 um 36 Prozent zugenommen. Etwa 50.000 Todesfälle jährlich könnten weltweit durch Infektionen mit resistenten Erregern verursacht sein.

"Die Globale Partnerschaft ergänzt mit ihrem Fokus auf die weltweit dringendsten Resistenzprobleme in hervorragender Weise die bereits bestehenden Forschungsbemühungen", heißt es in der Mitteilung.

Deutschland verfolgt bereits seit Jahren einen sektorübergreifenden Ansatz zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen. So hat das Bundeskabinett im Mai 2015 die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) beschlossen.

Damit sollen Überwachungssysteme zu Antibiotika-Resistenzen und zum Verbrauch von Antibiotika weiter ausgebaut werden, um neue Erreger und Resistenzen frühzeitig zu erkennen. Zudem soll die Bevölkerung und medizinisches Personal besser über die Resistenz- und Hygieneproblematik aufgeklärt werden. (bae)

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