Bahr

Exportschlager Gesundheit?

Minister Bahr sieht Lichtblicke für die Gesundheitswirtschaft - jedenfalls beim Export. Anders ist es bei der spezialfachärztlichen Versorgung: Hier vermutet er eine Blockadehaltung.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Bahr mit Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) und Kongresspräsident Horst Klinkmann.

Bahr mit Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) und Kongresspräsident Horst Klinkmann.

© Bernd Wüstneck / dpa

ROSTOCK. Eine stärkere Exportausrichtung und eine nachhaltige Finanzierung sind für Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg der deutschen Gesundheitswirtschaft.

Auf der neunten Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock lobte er die Bemühungen um ein einheitliches Auftreten der deutschen Initiativen in der Gesundheitswirtschaft im Ausland.

Noch mehr Initiative wünscht er sich von den Kliniken, die häufig ausländische Ärzte ausbilden. Nach Rückkehr in deren Heimat nutzten noch nicht alle Kliniken die Verbindungen über die in Deutschland ausgebildeten Ärzte.

"Das ist eine Chance für Anknüpfungspunkte. Diese offene Tür sollten wir nutzen", sagte Bahr in Rostock.

Zugleich betonte der Minister die bedeutende Rolle der Gesundheitswirtschaft bei der Bewältigung der jüngsten Konjunkturkrise. Um die Branche noch unabhängiger von Konjunkturschwankungen zu machen, hält der Bundesgesundheitsminister ein anderes Finanzierungssystem mit lohnunabhängigen Beiträgen für sinnvoll.

Herausforderung Compliance

Die Koppelung der Krankenkassenbeiträge an den Verdienst der Versicherten führt bislang dazu, dass bei einem Rückgang der Beschäftigung die Einnahmen für die gesetzlichen Krankenkassen zurückgehen.

Diesen Mechanismus möchte Bahr durch ein neues Finanzierungssystem auflösen.

Für die Bewältigung der Versorgungsprobleme in Deutschland müssten nach Ansicht des Ministers unter anderem die Kommunikation an den Sektorengrenzen und die Compliance verbessert werden.

"Wir haben enorme Verluste an den Sektorengrenzen. Hier wünsche ich mehr schnellere Fortschritte", sagte Bahr zur Abstimmung zwischen den Akteuren im ambulanten und im stationären Bereich.

Zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) beobachtet Bahr zum Teil "gegenseitige Blockaden": "Das ist ärgerlich."

Als Herausforderung betrachtet er auch die Verbesserung der Compliance. Wenn Patienten sich stärker daran halten würden, was der Arzt ihnen empfiehlt, ließen sich nach seiner Ansicht stärkere Erfolge erzielen als dies etwa den zahlreichen Schrittinnovationen im Gesundheitswesen gelinge.

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