Flüchtlingsversorgung

Uni Greifswald unterstützt Kommune

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NEUBRANDENBURG. Die Universitätsmedizin Greifswald folgt einem Aufruf der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu unterstützen.

Zwei Teams der Universitätsmedizin werden für zunächst drei Wochen die Erstuntersuchungen und Impfungen von Flüchtlingen in einer Kaserne bei Neubrandenburg übernehmen. Derzeit geht man von einer Flüchtlingszahl von rund 600 an diesem Standort aus.

Organisiert wird der Einsatz durch den geschäftsführenden Oberarzt der Neurologie, Professor Andreas Dressel, der Teams mit jeweils einem Arzt und zwei arabisch sprechenden Medizinstudenten bildet. Mit der Hilfsaktion soll das Gesundheitsamt der Stadt Neubrandenburg entlastet werden.

Für die Betreuung von Frauen und Kindern sollen Ärztinnen eingesetzt werden. Rund 80 Prozent der Flüchtlinge in der Unterkunft kommen aus Syrien. "Die Flüchtlinge sind sehr aufgeschlossen und dankbar für die Behandlung", sagte Dressel.

Am ersten Tag wurden rund 50 Menschen geimpft. Zur Erstuntersuchung zählt auch eine Röntgenaufnahme der Lunge auf Tbc, die im Neubrandenburger Klinikum vorgenommen wird.

Nach Angaben des Greifswalder Ärztlichen Direktors Dr. Thorsten Wygold waren die Angestellten der Universitätsmedizin schnell zur Hilfe bereit: "Die Unterstützung war sofort da, wir hatten recht schnell die Freiwilligen zusammen und die Mitarbeiter tragen die Mehrbelastung durch die fehlenden Kollegen solidarisch mit." Die Kosten für die Untersuchungen trägt das Land.

Auch an anderen Einrichtungen im Nordosten sind Mitarbeiter aus Krankenhäusern im Einsatz, um Flüchtlinge medizinisch zu versorgen oder bei der Erstuntersuchung zu unterstützen.

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheits- und Integrationsministerin Birgit Hesse (SPD) sprach angesichts der medizinischen Betreuung der Flüchtlinge von einer "Mammutaufgabe". Sie lobte das Personal für seine "tolle Arbeit". (di)

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