Kommentar zur Flüchtlingsversorgung
Drückeberger-KV?
Die Welle der Hilfsbereitschaft und das Ausmaß ehrenamtlichen Engagements bei der Versorgung von Flüchtlingen kontrastiert in geradezu frappierender Weise zur Hilflosigkeit und Schwerfälligkeit der staatlichen Administration.
Das gilt auch für die medizinische Versorgung: Vor Ort haben Ärzte und andere Gesundheitsberufe längst die Initiative ergriffen - und helfen, wo Not am Mann ist. Es ist vernünftig, dass auch Kassenärztliche Vereinigungen, wie zum Beispiel in Hessen, aber auch in anderen KVen, ihren Sachverstand einbringen und versuchen, die Versorgung zu strukturieren.
Nur auf den ersten Blick verständlich erscheint es, dass nach Thüringen nun auch die KV Hessen versucht, die Herausforderungen der Flüchtlingsversorgung als Grund vorzuschieben, die gesetzlich vorgesehene Einrichtung von Terminservice-Stellen auf die lange Bank zu schieben.
Tatsächlich ist der Aufbau von Terminservice-Stellen eine administrative Aufgabe, die zunächst einmal nicht ärztliche Kapazität beansprucht. Die könnte aber vom Versorgungsbedarf der Flüchtlinge durchaus stärker in Anspruch genommen werden.
Und das heißt: Bei knapperen ärztlichen Ressourcen wird dringlicher denn je eine kompetente Priorisierung benötigt.
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