Flüchtlinge

Ist die Chipkarte die Ideallösung?

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BERLIN. Gesundheitskarte oder Behandlungsschein für Asylsuchende? Diese Frage wird jetzt wissenschaftlich untersucht. Am Fachgebiet Management im Gesundheitswesen bei Professor Reinhard Busse an der Technischen Universität Berlin geht die Sozialwissenschaftlerin Dr. Nora Gottlieb der Frage nach, welches Modell unter gesundheitlichen und wirtschaftlichen Aspekten sinnvoller ist.

Gottliebs Hypothese: Es ist wirtschaftlicher, Asylsuchende mit einer Gesundheitskarte auszustatten. "Je einfacher und umfassender der Zugang zur Primärversorgung ist, desto günstiger wird es", sagt Gottlieb. "Viele, die den Umweg über das Amt nehmen müssen, gehen später oder gar nicht zum Arzt, weil die Hürden zu hoch sind. Wenn sie dann gehen, sind sowohl ihre Probleme als auch die Behandlung vielleicht schon viel komplizierter als sie sein müssten", meint die Sozialwissenschaftlerin.

Ihre Arbeit soll eine Evidenzbasis für politische Entscheidungen über die Einführung der E-Card für Flüchtlinge schaffen. Dazu will Gottlieb zum einen Ärzte und Patienten zu ihren Erfahrungen mit der E-Card befragen und zum anderen Patientendaten auswerten. Die Daten sollen etwa darüber Aufschluss geben, ob Patienten mit eingeschränktem Zugang zur Gesundheitsversorgung häufiger in der Notaufnahme landen. (ami)

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