eGK für Flüchtlinge

Köln ist hochzufrieden

Köln setzt seit 2016 auf die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge – und zieht nun eine positive Bilanz.

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KÖLN. Die Ausstattung von geflüchteten Menschen mit einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) fördert die Integration, erleichtert die gesundheitliche Versorgung und senkt den Verwaltungsaufwand und die Kosten der Kommunen. Das zeigen die Erfahrungen in Köln, wo die eGK für Flüchtlinge vor einem Jahr eingeführt wurde.

"Die Karte schafft insgesamt eine größere Normalität für alle Beteiligten, und das ist genau das, was wir wollen", sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). Wichtig sei, dass die Geflüchteten sich bei gesundheitlichen Problemen nicht länger einen Behandlungsschein beim Sozialamt holen müssen: "Die gefühlte Stigmatisierung ist entfallen".

In Köln haben mehr als 14.000 Geflüchtete eine eGK erhalten. Grundlage ist eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Land und den Krankenkassen. Ihr sind bislang 23 Kommunen und zwölf Kassen beigetreten. "Ich würde mir wünschen, dass es noch mehr werden", betonte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser rechnen ihre Leistungen direkt mit der zuständigen Kasse ab, in Köln ist das die DAK-Gesundheit. Die Kommune erstattet dann die Ausgaben. Für den Verwaltungsaufwand erhalten die Kassen acht Prozent der entstandenen Kosten, mindestens aber zehn Euro im Monat.

Die geplante Evaluation der Verwaltungskosten sei sehr aufwändig, sagte Steffens. Zurzeit laufen Verhandlungen, künftig für die Flüchtlinge die durchschnittlichen Verwaltungskosten von 12,29 Euro im Monat zu veranschlagen. Im Moment erhalten die Kassen zwischen 14 und 15 Euro.

"Wir würden diesen Vorschlag mittragen", kündigte Wilhelm Meis an, Leiter des Regionalzentrums Köln der DAK-Gesundheit. Er lobte die gute, lösungsorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Leistungen der niedergelassenen Ärzte werden extrabudgetär vergütet. (iss)

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