Ärztemangel auf dem Land und in den neuen Bundesländern. Brain Drain in die Schweiz oder nach Großbritannien. Bei steigender Morbidität wird der ärztliche Nachwuchs für die Patientenversorgung knapper, vor allem bei den Hausärzten. Zugleich wird der Anteil der Ärztinnen immer größer.

Einfach nur mehr Geld ins System? Milliardenbeträge sind mit der letzten Honorarreform zusätzlich an die Ärzte geflossen. Doch das hat nicht unbedingt zur Befriedung der Fachgruppen untereinander geführt und neue Verteilungskonflikte zwischen den Regionen ausgelöst.

Für Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler und die Selbstverwaltung heißt das: Eine weitere Honorarreform steht bevor. Zugleich steht Rösler vor der schwierigen Aufgabe, die Attraktivität des Arztberufs zu sichern. Allein wird er es nicht schaffen, diese Hürde zu nehmen: Er braucht Verbündete bei Ärzten und Kliniken.

Einen gordischen Knoten hat Röslers Vorgängerin Ulla Schmidt mit der dringend notwendigen GOÄ-Novelle hinterlassen. Rösler muss nicht nur den Konflikt zwischen PKV und Ärzten schlichten - das Reformprojekt muss auch die Hürde Bundesrat schaffen.

Ob dann am Ende noch die Kraft bleibt, Leistungsstrukturen im Gesundheitswesen zu modernisieren, Kooperation und Integration zu verbessern, wie dies der Sachverständigenrat gefordert hat - das bleibt offen. Und wie Rösler die Prävention aus ihrem Schattendasein herausholt - auch das muss er den Bürgern 2011 erklären.

Zur Jahresendausgabe 2010 der "Ärzte Zeitung" mit allen Artikeln

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert