Kommentar zum PID-Bericht

Ist PID nur etwas für Gutverdiener?

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Dreizehn Anträge bundesweit, fünf Mal wurde eine Präimplantationsdiagnostik (PID) vorgenommen: Gewiss gibt der erste Regierungsbericht nur Erfahrungen mit der PID aus der Aufbauphase seit 2014 wieder, da Behandlungszentren erst zugelassen und Begutachtungs-Kommissionen etabliert werden mussten.

Dennoch lassen die Zahlen erkennen: Die Warnungen, der Gesetzgeber setze mit der PID-Regelung eine Entwicklung in Gang, die nicht mehr zu stoppen ist, sind unbegründet. Dagegen sprechen die bislang überschaubare Zahl zugelassener PID-Zentren sowie die lediglich fünf Ethikkommissionen.

Als Folge der Bürokratie, die rund um das Thema PID errichtet wurde, ist eine soziale Selektion ohnehin wahrscheinlicher als eine genetische: Laut Gebührenordnung der Ethikkommissionen müssen die betroffenen Paare für die Begutachtung ihres Antrags bis zu 5000 Euro berappen. Hinzu kommen die Kosten für die PID-Untersuchung und für die Kinderwunschbehandlung.

Die Präimplantationsdiagnostik ist damit in ihrer jetzigen Ausgestaltung nur etwas für Besserverdienende. Die Mehrzahl der Paare können die Kosten im Umfang eines Kleinwagens nicht stemmen.

Da braucht es gar kein grundsätzliches Verbot der PID. Hat das der Gesetzgeber tatsächlich beabsichtigt?

Lesen Sie dazu auch: PID: Weit weniger Anträge als angenommen

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle