Bei der Organspende liegt Hessen auf dem letzten Platz

WIESBADEN (ine). In Hessen haben im vergangenen Jahr 53 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Damit liegt das Land bundesweit auf dem letzten Platz. Die Jungen Liberalen in Fulda sehen die Kommunen in der Pflicht.

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"Das ist die niedrigste Zahl seit sieben Jahren", heißt es bei der Techniker Krankenkasse in Frankfurt/Main. 2007 habe es noch 86 Spender in Hessen gegeben. Die meisten Spenderorgane waren 2008 im Klinikum Fulda (12), im Universitätsklinikum Frankfurt/Main (9) sowie im Klinikum Offenbach und Darmstadt (je 7) entnommen worden.

Wie berichtet, ist die Zahl der Organspenden 2008 im Vergleich zu 2007 bundesweit um 8,8 Prozent gesunken. In Zahlen ausgedrückt entspricht dies einem Rückgang von 645 Organspenden.

Die Landesregierung will ihre Initiative zur Förderung der Spendenbereitschaft - es gibt sie seit 2006 - intensivieren. Unter anderem waren in ganz Hessen mehr als 270 00 Spenderausweise verteilt worden. "Die Menschen müssen über das Thema besser informiert werden", sagt der Arzt und gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Dr. Ralf-Norbert Bartelt. "Wir werden das Thema weiter verfolgen."

Die Jungen Liberalen in Fulda fordern hingegen ein stärkeres Engagement der Städte und Gemeinden. Ihr Konzept: Jeder Bürger, der einen Ausweis oder Führerschein im Rathaus beantragt, soll auf die Organknappheit hingewiesen werden und einen Info-Flyer samt Organspendeausweis bekommen. So könne man nahezu alle Bürger erreichen. Ziel sei, die Organspende zum Gesprächsthema zu machen. Die Hilfsbereitschaft fange vor Ort an, so der Vorsitzende der Jungen Liberalen Mark Matthies in Fulda.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Aktionismus am falschen Platz

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