AOK will weiter jede zehnte Rechnung von Kliniken prüfen

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Jede zweite geprüfte Rechnung ist fehlerhaft. © grzenda.pl / fotolia.com

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KÖLN (iss). Die AOK Rheinland/Hamburg macht sich für eine Beibehaltung der Rechnungsprüfungen im Kliniksektor stark. Die Kasse wendet sich damit gegen Äußerungen von Gesundheitsminister Philipp Rösler, der gesagt hatte, die Krankenkassen würden zu viel kontrollieren.

"Die Kontrollen sind wichtig und richtig", sagt ein Sprecher der AOK Rheinland/Hamburg. Die größte Kasse im Rheinland überprüft pro Jahr rund zehn Prozent der Klinikrechnungen aufgrund von Implausibilitäten. "Dabei zeigt sich, dass jede zweite Rechnung nicht korrekt ist", sagt er.

Für die Fehler gebe es viele Gründe, schließlich sei das Abrechnungssystem sehr komplex. Insgesamt erhalte die Kasse im Schnitt rund 45 Millionen Euro im Jahr von den Häusern zurück. Die AOK Rheinland/Hamburg hält eine Schätzung der Barmer GEK für plausibel, dass Kassen bundesweit pro Jahr durch die Rechnungsprüfungen bei Kliniken eine Milliarde Euro einsparen.

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen hält die Angaben der AOK Rheinland/Hamburg für überzogen. Eine Sprecherin verweist auf eine Untersuchung des Deutschen Krankenhausinstitus für das Jahr 2008, nach der es bei 2,5 Prozent der Rechnungen Differenzen zwischen der Sicht der Klinik und dem Medizinischen Dienst gibt.

"Mit Blick auf die Kompliziertheit des Abrechnungssystems ist das eine eher geringe Zahl", sagt sie. Außerdem seien darunter auch Fälle, bei denen sich Krankenhäuser zu ihren Ungunsten verrechnet haben. Auf keinen Fall dürfe man die Kliniken unter den Generalverdacht der vorsätzlichen Falschabrechnung stellen.

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