Kommentar
Eine Petition, die den Nerv trifft
Zähigkeit zahlt sich aus. Der Bremer Verein "Ambulante Versorgungslücken e.V." hat sich an den Petitionsausschuss des Bundestages gewandt. Der Grund: Die Verweildauern im Krankenhaus werden immer kürzer, die Zeit nach der Entlassung daheim - besonders für alte Menschen - wird immer schwerer. Deshalb fordert der Bremer Verein, die Krankenkassen mögen für die Betroffenen Pflege- und Haushaltskräfte für die Zeit nach der Klinikentlassung finanzieren. Eine couragierte Tat, sich in das Haifischbecken zwischen ambulantem und stationärem Sektor zu stürzen! 25 000 Menschen unterstützten mit ihrer Unterschrift die Forderung mit Erfolg. Das Anliegen wird nun an das Bundesgesundheitsministerium und die Bundestagfraktionen weiter geleitet.
Dass das Gesundheitssystem von Seiten der Patienten Anschub braucht, ist allerdings eine bittere Lektion. Die Patientia der Patienten ist offenbar aufgebraucht. Nun haben sie die Nase voll und haben sich direkt an den Gesetzgeber gewandt. Mit seiner Absicht, für das Gesundheitssystem "neue menschliche gesundheitspolitische Perspektiven (...) zu finden", wie es auf der Homepage des Vereins heißt, tut der Verein, was Kassen und Kliniken versäumten.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Bremer mit Petition beim Bundestag erfolgreich