Patienten sehen sich von ihrem Arzt meistens kompetent aufgeklärt
Eine Studie der Techniker Krankenkasse belegt die Zufriedenheit der Versicherten. Doch daraus erwächst auch eine Anspruchshaltung, so die TK.
Veröffentlicht:BERLIN. Das sind ausnahmsweise gute Nachrichten in der gesetzlichen Krankenversicherung: Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse (TK) für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) fühlen sich drei von vier Patienten (71 Prozent) gut durch ihren Arzt über Nebenwirkungen von Arzneimitteln informiert. 18 Prozent sind danach unzufrieden. Die Kommunikation könnte noch verbessert werden, sagte WINEG-Chef Dr. Frank Verheyen.
"Unterm Strich sind fast alle mit ihrem Arzt zufrieden", sagte TK-Chef Professor Norbert Klusen anlässlich der Präsentation der Studie in Berlin. Das sei eine erfreuliche Nachricht -gerade in Zeiten, in denen "die öffentliche Wahrnehmung des Gesundheitssystems oftmals von Jammern und Klagen dominiert" werde.
Allerdings sei auch deutlich geworden, dass die deutschen Patienten sehr häufig zum Arzt gingen. "45 Prozent gaben an, sie seien innerhalb der vergangenen vier Wochen bei ihrem Arzt gewesen", sagte Verheyen. Das sei nicht verwunderlich, ergänzte Klusen: "Nahezu jeder zweite gesetzlich Versicherte bezeichnet sich selbst nach seinem subjektiven Empfinden als chronisch krank." Diese Selbsteinschätzung zum eigenen Gesundheitszustand ließe auf eine "anspruchsvolle Haltung der Menschen gegenüber des Gesundheitssystems" schließen. Damit das GKV-System finanzierbar bliebe, müssten die vorhandenen finanziellen Mittel effizienter eingesetzt werden - und das sei nur durch mehr Wettbewerb im System möglich.
Bei der Studie wurden 1100 Menschen in Deutschland telefonisch befragt, die gesetzlich versichert und älter als 18 Jahre als sind. Die Befragten mussten nicht bei der TK versichert sein.
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