Bahr will Kostenerstattung ausweiten

BERLIN (hom). Nach ihrer Einigung auf ein Reformpaket zur Behebung des drohenden Milliardendefizits bei den gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr denkt die schwarz-gelbe Koalition bereits über weitere Schritte nach.

Veröffentlicht:
Daniel Bahr, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, spricht von "Klarheit" durch die jüngst vorgelegten Eckpunkte.

Daniel Bahr, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, spricht von "Klarheit" durch die jüngst vorgelegten Eckpunkte.

© Sven Simon / imago

Mit ihren Anfang der Woche vorgelegten Eckpunkten für eine Gesundheitsreform hätten Union und FDP zunächst "Klarheit" bei den Kassenfinanzen bis zum Jahr 2014 geschaffen, sagte Gesundheits-Staatssekretär Daniel Bahr (FDP) der "Ärzte Zeitung". "Das heißt, wir können uns jetzt um die ganzen anderen wichtigen Aufgaben der Versorgung kümmern."

Hierzu gehöre die Ausweitung der Kostenerstattung. Ziel sei es, neue Anreize für ein gesundheitsbewussteres Verhalten zu schaffen. In diesem Punkt habe es zuletzt auch beim Koalitionspartner CDU/CSU Bewegung gegeben.

Darüber hinaus wolle die Koalition für eine "verbesserte Abstimmung" zwischen dem stationären und ambulanten Sektor sorgen. Eine Öffnung der Kliniken für ambulante Leistungen müsse jedoch zu "gleichen Preisen und fairen Wettbewerbsbedingungen" erfolgen. Auf der Agenda stehe zudem, die Verwerfungen der Honorarreform für Ärzte zu beseitigen. In Sachen Praxisgebühr gehe es darum, ein "unbürokratisches Erhebungsverfahren" auszuarbeiten.

Im Bundestag lieferten sich Regierung und Opposition derweil einen harten Schlagabtausch über die von der Koalition geplanten Änderungen beim GKV-Beitragssatz sowie bei den Zusatzbeiträgen der Versicherten. Die Opposition kritisierte die Pläne als "sozial unausgewogen".

Lesen Sie dazu auch: Kritik an Refom: "Transparent wie der Dschungel von Borneo" Weigeldt sagt Röslers Reform den Kampf an Rösler kappt Honorar bei Hausarztverträgen

Lesen Sie dazu auch den Standpunkt: Versprochen? Gebrochen!

Mehr zum Thema

„Zukunftspapier“ veröffentlicht

17 Wünsche der KV Bremen für die Versorgung von morgen

Kommentar zu Forderungen der Liberalen

FDP vor der Wende? Diesmal eher nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen