Kommentar

Nicht besonders glaubhaft

Von Sunna Gieseke Veröffentlicht:

Dass Kassen pleite gehen können, war politisch gewollt. Aber über die Konsequenzen für die betroffenen Versicherten hat damals wohl keiner so richtig nachgedacht. Die City BKK ist jetzt die erste Kasse, die geschlossen werden soll, bereits zum 1. Juli ist Schluss. Aber wohin nun mit den 140.000 Versicherten?

In der Theorie mag ja alles ganz leicht klingen: Die Betroffenen suchen sich nach der Insolvenz eine neue Kasse. Darauf haben sie sogar einen gesetzlichen Anspruch. In der Praxis sieht es anders aus. Berichten zufolge stehen Versicherte der Pleite-BKK - vor allem die älteren - vor verschlossenen Türen. Die betroffenen Kassen dementieren bereits. Nicht besonders glaubhaft.

Denn bei Insidern ist bekannt, welch problematische Klientel -die Angestellten der Stadtstaaten Berlin und Hamburg - die City BKK versichert hatte.

Es ist nicht nur die ungünstige Versichertenstruktur an sich, die weitgehend über den Morbi-RSA ausgeglichen würde, sondern es sind vielmehr die Eigenheiten von Staatsbediensteten, die in einer überaus teuren Medizininfrastruktur ihre Krankheiten auch pflegen. Das hat der City BKK das Genick gebrochen. Am Ende werden sich diese Risiken über die GKV verteilen.

Lesen Sie dazu auch: Senioren abgewiesen - Vorwürfe gegen mehrere Kassen

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Kommentare
Dr. Reiner Blessing 13.05.201119:14 Uhr

theoretisch funktioniert Ulla Schmidts GKV-Sozialismus sehr gut- nur rein praktisch klemmts halt-

aber das konnte niemand wirklich vorhersehen. Nachdem das Modell des sozialistischen Wettbewerbs seit Jahrzehnten von Sieg zu Sieg eilt und die DDR die alte Bundesrepublik schon lange an Wohlstand und Fortschritt überrundet hat, wird bald auch im Gesundheitswesen überall die Sonne scheinen. Ulla Schmidt wir danken Dir !

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