Kommentar
Gegenwind für die PKV
Verkehrte Welt für die privaten Krankenversicherer: Da ist eine bürgerliche Regierung an der Macht, und trotzdem muss die Branche um ihre Chancen im Markt kämpfen. Die Hoffnung, dass sich unter Schwarz-Gelb die Gewichte im Wettbewerb zwischen PKV und GKV zugunsten der Privaten verschieben, erfüllt sich nicht.
Zwar hat die Koalition der PKV das Leben mit dem Wegfall der Drei-Jahres-Wechselfrist erleichtert. Sie lässt sie auch an den von den Krankenkassen ausgehandelten Arzneimittel-Rabatten teilhaben.
Das ist aber auch schon alles. Die Kassen dürfen ihren Versicherten weiterhin Wahl- und Zusatztarife anbieten, die der PKV Konkurrenz bei den Zusatzversicherungen machen.
Jetzt will die Regierung aus Sicht der PKV sogar noch einen drauf setzen und den Kassen die Ausweitung der Satzungsleistungen ermöglichen - ein weiterer Angriff auf den Markt der Privaten.
Beim Versuch, in Berlin noch Änderungen zu erreichen, ist die Handlungsposition der PKV-Vertreter durch hausgemachte Probleme geschwächt.
Die Politik kommt in Erklärungsnot, wenn sie im zentralen Feld der Krankenversicherung einer Branche Zugeständnisse macht, die durch überzogene Provisionen und kundenfeindliche Abwerbeaktionen von sich reden macht.