Dreiländereck

eGK macht Patienten mobil

Gesundheitsversorgung ohne Grenzen: Patienten aus den Niederlanden und Belgien können künftig Leistungen von deutschen Fachärzten in Anspruch nehmen. Möglich macht es die elektronische Gesundheitskarte.

Veröffentlicht:

KÖLN. Mit einer neuen elektronischen Gesundheitskarte erleichtern die AOK Rheinland/Hamburg, die niederländische CZ und die CKK aus Belgien ihren Versicherten die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung.

Im Mittelpunkt steht die Inanspruchnahme fachärztlicher Leistungen bei niedergelassenen Ärzten in Deutschland für Patienten aus den Grenzregionen in Niederlanden und in Belgien.

Die Gesundheitskarten "eGCI" der CZ und "eIZOM" der CKK ermöglichen ihnen Zugang zur allgemeinen fachärztlichen Behandlung inklusive der Kinderärzte sowie der damit verbundenen Arzneimittel- und stationären Versorgung in Deutschland.

Voraussetzung ist die Überweisung durch einen Hausarzt. Ausgeschlossen sind hausärztliche und zahnärztliche Versorgung, Präventions- und Reha-Leistungen sowie die Psychotherapie.

Wenn Versicherte mit den Gesundheitskarten zum deutschen Facharzt kommen, kann er über das Internetportal www.aok-europa.de die Leistungsberechtigung des Patienten prüfen.

Der EU-Richtlinie voraus

Die Vergütung der fachärztlichen Leistungen erfolgt außerhalb der gedeckelten Gesamtvergütung, aber über die KV Nordrhein. Über das Portal erhalten die Ärzte spezielle Abrechnungsscheine.

AOK-Versicherte aus grenznahen Regionen, die fachärztliche Leistungen in Belgien oder den Niederlanden in Anspruch nehmen wollen, können sich ebenfalls die "eGCI" oder "eIZOM" ausstellen lassen.

Das Interesse ist hierzulande aber erwartungsgemäß geringer: Mit dem Start des Projekts haben 8200 Niederländer und 6000 Belgier eine internationale Gesundheitskarte beantragt, aber nur 3000 Deutsche.

"Mit diesen Projekten sind wir der EU-Patientenrechte-Richtlinie, die ab 2014 eine Staatenkooperation im Gesundheitswesen einfordert, ein gutes Stück voraus", sagt Günter Wältermann, Vorstandschef der AOK Rheinland/Hamburg. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Carsten Windt 04.04.201308:29 Uhr

EU-Patientenrechte als Ausgleich für eine Bürgerversicherung

Es wundert nicht, dass Niederländer gleich zum Start die int.Gesundheitskarte beantragt haben. Die Niederländer haben eine "Bürgerversicherung" die eigentlich eine staatliche Mangelversorgung ist. Bereits seit längerem weichen daher Niederländer in das Land der "Zwei-Klassenmedizin" aus um sich behandeln zu lassen, da kürzere Wartezeiten und bessere Versorgung eben für das Deutsche System und nicht für die eigene Einheitsversorgung sprechen.

Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen