Fehlende Krankenversicherung

Berliner sind traurige Spitzenreiter

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BERLIN. Der Anteil von Menschen ohne Krankenversicherung ist nach Einführung der Versicherungspflicht zwar auch in Berlin zurückgegangen, jedoch lange nicht so deutlich wie im Bundesdurchschnitt. Das zeigt der aktuelle Basisbericht der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung.

Deutschlandweit waren nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2011 rund 137.000 Menschen ohne Krankenversicherung. In Berlin waren es 7000 Menschen. Von 100.000 Einwohnern waren damit im Bundesdurchschnitt etwa 170 und in Berlin rund 199 nicht krankenversichert.

Damit ist der Anteil von Menschen ohne Krankenversicherung in Berlin dem Basisbericht zufolge deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Das war vor Einführung der Versicherungspflicht beim Mikrozensus 2007 noch umgekehrt. Damals galten bundesweit 30 Prozent der Bevölkerung als nicht krankenversichert, in Berlin waren es 23 Prozent.

Warum die Einführung der Krankenversicherungspflicht in Berlin deutlich weniger Neuversicherungen bewirkt hat als bundesweit, erläutert der Basisbericht leider nicht.

Er stellt aber fest, dass der Anteil Unversicherter unter Erwerbslosen und Selbstständigen am höchsten ist. In diesem Personenkreis liegt die Quote den Angaben zufolge etwa viermal so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

"Hier besteht vermutlich ein Zusammenhang zur sozialen Gesamtsituation der Betroffenen. Leider erlauben die verfügbaren Daten nur einen Blick auf den Erwerbsstatus, jedoch nicht auf bezirkliche Unterschiede oder die Art des Gewerbes", sagte Dr. Sabine Hermann von der Senatsgesundheitsverwaltung der "Ärzte Zeitung". (ami)

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