Ökonomen fordern

Ein Markt für GKV und PKV

Gleiche Rahmenbedingungen fordern zwei Hamburger Gesundheitsökonomen.

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HAMBURG. Die PKV soll künftig allen Versicherten offenstehen und Geld aus dem Gesundheitsfonds erhalten, schlagen zwei Hamburger Ökonomen vor. Professor Mathias Kifmann vom Hamburg Center for Health Economics (hche) und Professor Martin Nell von der Universität Hamburg wollen mit ihrem Vorschlag erreichen, dass beide Systeme bestehen bleiben und in einen fairen Wettbewerb eintreten können.

Bei ihrem Modell würden GKV- und PKV-Versicherte einkommensabhängig in den Gesundheitsfonds einzahlen. Die PKV-Kassen erhielten genauso wie die gesetzlichen Kassen je Mitglied einen Betrag aus dem Gesundheitsfonds. Damit würden die PKV-Versicherten in die Solidargemeinschaft eintreten.

Versicherte mit hohem Einkommen und niedrigem Krankheitsrisiko leisten also einen Solidarbeitrag in Höhe der Differenz zwischen ihrem Beitrag und dem vom Fonds zu zahlenden Betrag. Bei geringem Einkommen und hohem Krankheitsrisiko dagegen stützt die Solidargemeinschaft.

Bei einem Wechsel in die PKV erhielte der private Versicherer den Beitrag, den auch eine gesetzliche Kasse aus dem Fonds bekommen würde. Zugleich soll ein Teil der Einnahmen aus dem Gesundheitsfonds für den Aufbau eines Kapitalstocks verwendet werden.

Folge des Hamburger Modells wäre eine noch stärkere Rolle des Gesundheitsfonds. Außerdem müsste der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (RSA) aus Sicht der beiden Professoren verbessert werden. PKV und GKV-Kassen stünden dann in direktem Wettbewerb und in einem größeren Markt als bislang. (di)

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