Sucht-Studie zeigt

Jugendliche kommen viel zu leicht an Alkohol

Eine Studie im Auftrag der DAK zeigt, dass es Jugendlichen nicht besonders schwer fällt, an Bier, Wein und Co. zu kommen. Beim Beschaffen helfen Freunde - oder sogar die eigenen Eltern.

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HAMBURG. Jeder zweite Jugendliche kommt nach eigener Einschätzung leicht an Bier oder Wein. Als häufigste Bezugsquelle geben sie Eltern und Freunde an.

Dies zeigt eine Untersuchung des Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und der DAK Gesundheit, für die 1167 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren zwei Jahre lang begleitet wurden.

Bei Studienbeginn hatten alle Teilnehmer noch nie fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit getrunken.

Diese Menge an Konsum gilt als Kriterium für das Rauschtrinken. Bis Studienende hatten 43,3 Prozent der Teilnehmer wenigstens einmal fünf oder mehr alkoholische Getränke konsumiert.

Höheres Risiko für Rauschtrinken

Zwei Drittel der Teilnehmer gaben die Eltern und die Hälfte Freunde als häufige Bezugsquelle an. Immerhin elf Prozent nannten den Supermarkt, obwohl der Alkoholverkauf an sie gesetzlich untersagt ist.

Studienleiter Professor Rainer Hanewinkel sieht mit den Daten einen starken Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit und Alkoholkonsum belegt. Bei leichterem Alkohol-Zugang liege das Risiko für ein erstmaliges Rauschtrinken um 26 Prozent höher als in Vergleichsgruppen.

Er sieht besonders die Eltern in der Pflicht: "Dieses Ergebnis ist auch für die Prävention interessant.

Im Kampf gegen den Alkoholmissbrauch bekommt die Vorbildfunktion der Eltern einen neuen Stellenwert", sagte Hanewinkel.

Die DAK Gesundheit sprach sich als Konsequenz aus den Studienergebnissen für eine reduzierte Verfügbarkeit von Alkohol aus.

Hierzu zählt die Kasse eine konsequentere Durchsetzung des Jugendschutzgesetzes, um den Verkauf an Jugendliche zu unterbinden, und eine Reduzierung der verfügbaren Alkoholmenge im sozialen Umfeld. (di)

Die Studie ist im Internet verfügbar unter diesem Link.

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