"Lebe Balance"-Programm

Prävention ist erfolgreich

Ein Programm, das die Anfälligkeit für psychische Störungen senken soll, wirkt, berichtet die AOK Südwest.

Veröffentlicht:

STUTTGART. Die AOK Baden-Württemberg erzielt mit ihrem Präventionsprogramm "Lebe Balance", das sich an psychisch gesunde Menschen richtet, nach eigenen Angaben Erfolge.

Anlässlich der Veröffentlichung ihres Präventionsberichts hat die Kasse erste Zwischenergebnisse der Programmauswertung durch das Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit bekannt gegeben.

15.000 Menschen seien bisher durch das Programm erreicht worden, 1000 Teilnehmer seien schriftlich befragt worden.

"Vergleicht man die psychische Belastung im Vergleich zur Kontrollgruppe, so nimmt diese signifikant ab", sagt Diplom-Psychologin Lisa Lyssenko, die das Programm unter Leitung von Professor Martin Bohus, Wissenschaftlicher Direktor am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, mitentwickelt hat.

Danach hätten die Teilnehmer unmittelbar nach dem Kurs sowie auch drei Monate später "eine deutlich geringere psychische Belastung als die nicht teilnehmende Kontrollgruppe" gehabt, und ihre Widerstandsfähigkeit habe zugenommen. Dies werten die Autoren als Bestätigung der Wirksamkeit des Programms.

Ziel sei es, die Anfälligkeit für psychische Störungen zu senken, indem Menschen lernen, ihre persönlichen Schutzfaktoren zu stärken und ihr Leben intensiver nach ihren Werten auszurichten, heißt es in dem Präventionsbericht. Programme nur zur Stressbewältigung als Prävention psychischer Störungen griffen dagegen zu kurz, heißt es über das Therapiemodell, das auf die Acceptance and Committment Therapy (ACT) aufbaut.

Die Kasse bezeichnet das von Wissenschaftlern am Institut für seelische Gesundheit in Mannheim und der Universität Freiburg für die AOK entwickelte Modell als "einzigartig in Deutschland".

Die Kasse hat ihr Angebot im Herbst 2013 zunächst im Rahmen einer landesweiten Gesundheitsaktion gestartet und anschließend in ihre regelmäßigen Gesundheitsangebote integriert.

Insgesamt seien dabei im vergangenen Jahr 63.000 Teilnehmer in 6300 Kursen erreicht worden. Ihre Aufwendungen für Primärprävention beziffert die Kasse auf 21,1 Millionen Euro. Das sind 5,34 Euro je Versichertem (GKV-Mittel: 4,11 Euro). ( fst)

Mehr zum Thema

Kommentar zu Forderungen der Liberalen

FDP vor der Wende? Diesmal eher nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen