Kommentar zu Beiträgen in der Sozialversicherung

Von Kassel nach Karlsruhe

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Es geht um richtig viel Geld. Man stelle sich vor, 14 Millionen Eltern mit minderjährigen Kindern müssten - anders als Kinderlose - nur noch die Hälfte ihrer bisherigen Beiträge in die gesetzliche Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung einzahlen. Ein Milliardenloch täte sich auf.

Doch das Bundessozialgericht in Kassel hat dem Streit um die Beitragsentlastung von Eltern in den Sozialkassen seine politische Spitze genommen und auf den Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers verwiesen. Vom Tisch ist die Klage, mit der das bisherige Beitragsrecht auf den Kopf gestellt würde, nicht.

Es wird ein Wiedersehen vor dem Bundesverfassungsgericht geben, haben die Kläger vorab angekündigt.

Denn der Gesetzgeber fasst das Thema seit Jahren nicht an: Familien mit durchschnittlichen Einkommen werden durch die Sozialbeiträge oft bis an das Existenzminimum belastet - anschließend dient man ihnen einen ebenso bunten wie ungeordneten Strauß familienpolitischer Leistungen an.

Dem Bundesverfassungsgericht würde das Verfahren Gelegenheit geben, seine Rechtsprechung aus dem "Beitragsurteil" zur Pflegeversicherung vom April 2001 zu bestätigen.

Familien, so erkannten die Karlsruher Richter damals, sind Stützen und nicht Kostgänger der Sozialsysteme.

Lesen Sie dazu auch: Geringere Beiträge für Familien: Sozialrichter weisen Klage ab

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar zu Forderungen der Liberalen

FDP vor der Wende? Diesmal eher nicht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen