Bundesbank

Strenger Blick auf Finanzen in GKV und Pflege

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Die Bundesbank prognostiziert steigende Beitragssätze in der GKV und in der sozialen Pflegeversicherung. In ihrem Monatsbericht für Dezember erwartet sie "eine "deutliche Verschlechterung gegenüber dem laufenden Jahr" in der GKV. Ohne weitere kostenbremsende Maßnahmen sei perspektivisch davon auszugehen, "dass die Leistungsausgaben stärker als die Einnahmen steigen". Finanzierungslücken könnten einige Kassen aus ihren Rücklagen decken. Dennoch sei "Handlungsbedarf angelegt".

Die Bundesbank warnt, die teils hohen Reserven bei einigen Kassen dürften nicht "als Ausgabenspielräume" interpretiert werden. Insgesamt blieben "konsequente Kostenbegrenzungen sowie Effizienzsteigerungen im Gesundheitswesen wichtig", heißt es im Bericht.

Schon 2017 werde sich das Wachstum der Leistungsausgaben mit einem Plus von fünf Prozent beschleunigen. Dahinter werde die Zunahme der beitragspflichtigen Einnahmen mit vier Prozent "merklich zurückbleiben". Abgefedert wird diese Entwicklung von einem um 500 Millionen Euro steigenden Bundeszuschuss zur GKV sowie einer – umstrittenen – Einmal-Geldspritze von 1,5 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds.

In der Pflegeversicherung wird sich im laufenden Jahr der Überschuss im Vergleich zu 2015 halbieren – damals betrug er noch 1,5 Milliarden Euro. Die Rücklage im Pflegevorsorgefonds wird um rund eine auf dann 2,5 Milliarden Euro wachsen. Trotz der erneuten Beitragserhöhung Anfang Januar um 0,2 Punkte werden die Mehreinnahmen nicht ausreichen, um die Mehrkosten zu decken, heißt es im Bericht. Auch bei den Pflegekassen gelte daher: ohne zusätzliche Ausgabenbegrenzung sind Beitragserhöhungen programmiert. (fst)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Interview zum Krankenhaus-Report 2025

Hochaltrige Patienten: Ambulante Versorgung spielt zentrale Rolle

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

WIdO-Krankenhaus-Report 2025

Neue Strategien in der Versorgung Hochaltriger gefragt

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Lesetipps
Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen

Eine Fraktur wird fixiert.

© Radiographs / stock.adobe.com

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Einer Person wird Blut abgenommen.

© luaeva / stock.adobe.com

Hohe Sterblichkeit

Diese vier Killer bei Thrombozytopenie nicht übersehen!