Niedersachsen

Arzt und Apotheker kümmern sich um Polymedikation bei AOK-Patienten

Mehrere Krankheiten zum gleichen Zeitpunkt – schon stapeln sich mitunter die Medikamente. In Niedersachsen kümmern sich künftig Ärzte und Apotheker gemeinsam darum, Ordnung in die Arzneimittel von Patienten zu bringen. 60 Euro gibt es dafür.

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50.000 Krankenhausnotaufnahmen pro Jahr sollen in Niedersachsen auf das Konto von Medikationsfehlern gehen.

50.000 Krankenhausnotaufnahmen pro Jahr sollen in Niedersachsen auf das Konto von Medikationsfehlern gehen.

© Alexander Raths / Getty Images / iStock

HANNOVER. Immerhin jährlich etwa 50.000 Krankenhausnotaufnahmen in Niedersachsen sollen auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen sein. Neue Verträge zwischen der AOK Niedersachsen, dem Landesapothekerverband Niedersachsen e.V., der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und den niedersächsischen Hausärzteverbänden sollen daher nun für mehr Sicherheit bei der Arzneimitteltherapie sorgen, wie die drei Vertragspartner mitteilten.

Von der neuen koordinierten Beratung können Patienten profitieren, die 65 Jahre oder älter sind, am Hausarztmodell der AOK teilnehmen und eine Vielzahl an Wirkstoffen verordnet bekommen.

Hausärzte wählen dabei – bei Zustimmung des Patienten – gezielt eine Apotheke aus und beauftragen diese mit einer Beratung zur individuellen Medikation. Inhalt der Beratung sind: Wirkweise der eingenommen Medikamente, Informationen über mögliche Nebenwirkungen und eine Prüfung auf Wechselwirkungen zwischen den Präparaten.

Wahlweise können die Ärzte den Patienten auch selbst eingehend beraten. Die AOK liefert der Pressemitteilung zufolge dem teilnehmenden Hausarzt die nötigen Arzneimittelinformationen. Ziel der Beratung sei neben einer Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit auch durch mehr Wissen und Kompetenz bei den Patienten eine bessere Akzeptanz der jeweiligen Therapie zu erreichen.

Die spezielle Beratung des Patienten durch den Hausarzt oder einen Apotheker wird von der AOK mit 60 Euro vergütet.

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