Bundestag erleichtert Stammzellimport

BERLIN (ble). Die Entscheidung des Bundestags für einen neuen Stichtag zum Import von humanen embryonalen Stammzellen hat ein zwiespältiges Echo ausgelöst: Wissenschaftler begrüßten den neuen Stichtag, dagegen hat die katholische Kirche die Lockerung kritisiert.

Veröffentlicht:
Der Bundestag hat sich mit Mehrheit für eine Lockerung des Stammzellgesetzes entschieden.

Der Bundestag hat sich mit Mehrheit für eine Lockerung des Stammzellgesetzes entschieden.

© Foto: dpa

Am Freitag hatte sich die Mehrheit des Bundestags für eine Verschiebung des Stichtags auf den 1. Mai 2007 ausgesprochen. Bislang dürfen nur solche Zellen für die Grundlagenforschung importiert werden, die bereits vor 2002 existiert haben. "Es ist eine für die deutsche Stammzellforschung gute Entscheidung gefallen, und zwar nicht nur für die embryonale Stammzellforschung", sagte Professor Konrad Kohler, Koordinator vom Zentrum für Regenerationsbiologie und Regenerative Medizin am Universitätsklinikum Tübingen. Der Heidelberger Stammzellforscher Anthony Ho sprach von "positiven Signalen" für die Forschung. In den vergangenen Monaten habe es einen Kulturkampf gegeben, bei dem Wissenschaftlern viel Misstrauen entgegengebracht worden sei.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer zeigte sich vom Votum der Parlamentarier hingegen enttäuscht: "Wir haben vor dieser Entscheidung gewarnt, weil wir sie in der Sache für nicht gerechtfertigt und mit Blick auf den Lebensschutz in der biomedizinischen Forschung für das falsche Signal halten", so Meyer.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

143. MB-Hauptversammlung

Marburger Bund stellt sich geschlossen gegen Rechts

143. Hauptversammlung

Marburger Bund ringt um Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD

Drei Monate später

Lauterbach will Konzept für Suizidvorbeugung vorstellen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?