Koalition uneins über Regelung zu Spätabtreibungen

Veröffentlicht:

BERLIN (dpa). Die große Koalition kann sich nicht auf eine neue gesetzliche Regelung der Spätabtreibungen verständigen. Deshalb prüfen Unionspolitiker jetzt, dazu einen Gruppenantrag im Bundestag einzubringen, dem sich auch Vertreter anderer Fraktionen anschließen können, sagte der CSU-Familienpolitiker Johannes Singhammer. CDU/CSU und SPD hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, zusätzlich Hilfen für schwangere Frauen in Konfliktsituationen zu prüfen.

Laut Singhammer will die Union die Ärzte bei der Beratung von Schwangeren stärker in die Pflicht nehmen. Eine absehbare Behinderung allein soll noch kein Grund für einen Abbruch sein. Ärzte sollen verpflichtet werden, Schwangere in Konfliktsituationen über die medizinischen und psychologischen Aspekte eines Abbruchs eingehend zu beraten.

Zwischen Beratung und Abtreibung sollen drei Tage Bedenkzeit liegen. Wenn ein Arzt diese Vorgaben nicht einhält, sollen ihm bis zu 10 000 Euro Geldbuße drohen. Die Frauen bleiben in jedem Fall straffrei. Die SPD hält eine gesetzliche Neuregelung nicht für erforderlich.

Mehr zum Thema

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen