Patientenbeauftragter will neue Fehlerkultur in Arztpraxen

BERLIN (hom). Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), hat Vorwürfe zurückgewiesen, er strebe ein bundesweites Zwangsregister für ärztliche Behandlungsfehler an.

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"Ich will, dass Fehler anonym registriert werden, um aus diesen Fehlern lernen zu können", sagte Zöller im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Vertreter der Ärzteschaft hatten Zöller vorgeworfen, er wolle die Ärzte dazu verdonnern, Behandlungsfehler an eine zentrale Stelle melden zu müssen.

Eine "Zwangsregistrierung über ganz Deutschland hinweg" sei nie sein Ziel gewesen, betonte Zöller. Ein solcher Schritt sei mit dem Prinzip des freien Arztberufs nicht vereinbar. In Krankenhäusern und Arztpraxen müsse aber "eine neue Fehlerkultur zum Tragen kommen", so Zöller "Unser Ziel muss sein, dass wir möglichst viele Informationen bekommen, um Fehler zu vermeiden." Dies sei auch für die Ärzte von Vorteil. "Erkennt ein Arzt rechtzeitig, wo Schwachstellen sind, wird er den Fehler später gar nicht erst machen müssen."

Laut Zöller soll das Melderegister für Behandlungsfehler in dem von der von der Koalition geplanten Patientenrechtegesetz festgeschrieben werden. Derzeit liefen darüber Gespräche mit "allen Beteiligten", sagte Zöller. "Mein Ehrgeiz ist, dass das Gesetz im nächsten Jahr im Bundesgesetzblatt als erledigt abgehakt werden kann."

Die Bundesärztekammer (BÄK) hatte sich auf dem vergangenen 112. Deutschen Ärztetag in Mainz gegen ein gesondertes Patientenrechtsgesetz ausgesprochen (wir berichteten).

Lesen Sie dazu auch: Vor einem Patientenrechtegesetz liegen noch einige Stolpersteine

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