Medizinethik im Studium

Inhalte und Schwerpunkte unterscheiden sich erheblich

Veröffentlicht:

BOCHUM. Der Querschnittsbereich "Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin" (GTE) gehört seit 2003 zum Pflichtcurriculum des Medizinstudiums. Doch Lehrinhalte und Methoden weisen an den 38 Medizinfakultäten in Deutschland große Unterschiede auf. Die Heterogenität sei so groß, dass die Frage nach der Vergleichbarkeit des Studiums gestellt werden müsse, hat eine Forschergruppe um die Professoren Jan Schildmann und Jochen Vollmann vom Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin an der Ruhr-Universität Bochum ermittelt(GMS Journal for Medical Education 2017, Vol. 34 (2), DOI: 10.3205/zma001100).

29 der angeschriebenen 38 Institute haben sich an der Befragung im Juli 2014 beteiligt. Dabei verfügten nur 19 Fakultäten über eine Professorenstelle für wenigstens eines der drei Arbeitsgebiete. Die Breite des Themenspektrums stelle die Lehrenden vor Herausforderungen. Auch variiere die Zahl der für die Lehre zur Verfügung stehenden Planstellen erheblich. Im Mittel der befragten Fakultäten werden 2,18 Semesterwochenstunden GTE unterrichtet. Rund die Hälfte dieses Kontingents werde dabei durch Lehrinhalte zur Ethik beansprucht. Diesem Teilbereich maßen die Lehrenden auch die größte Bedeutung in der Ausbildung zu. Die Approbationsordnung nimmt bei den Teilfächern Medizingeschichte, -theorie und -ethik keine Priorisierung vor.

Die Autoren plädieren dafür, grundlegende Ausbildungsinhalte von GTE verbindlicher zu machen. Dies wäre auch geeignet, die Stellung dieses Querschnittsfachs zu stärken. (fst)

Mehr zum Thema

Gastbeitrag

Die neue Alzheimer-Definition ist fragwürdig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Digitalpläne von Gesundheitsminister Lauterbach

Neue gematik: Digitalagentur soll mehr Durchgriffsrechte für stabile TI bekommen

Harndrang und häufiges Wasserlassen

Reizblase: Da mischt oft die Psyche mit

Versorgung bei chronischen und/oder infizierten Wunden

Produkte zur Wundbehandlung: Hecken offen für Fristverlängerung bei Nutzenbewertung

Lesetipps
Mit mehr als 200 Anträgen haben sich die Delegierten des Ärztetags befasst. 

© Rolf Schulten

Übersicht

Das sind die wichtigsten Beschlüsse des Deutschen Ärztetags