Organspende-Skandal: Bahr nimmt Ärzte in die Pflicht

WASHINGTON (dpa). Konsequenzen aus dem Organspendeskandal an der Göttinger Uniklinik hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) gefordert.

Veröffentlicht:

Wenn sich die Vorwürfe bestätigten, "sind Konsequenzen nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Verfahrensregeln zu ziehen. Das muss man in Ruhe betrachten und diskutieren", sagte Bahr der Nachrichtenagentur dpa am Rande der Welt-Aidskonferenz in Washington am Sonntag (Ortszeit).

"Ich begrüße, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt. Ich begrüße ausdrücklich, dass jetzt eine Diskussion unter den Transplantationsmedizinern und der Ärzteschaft begonnen hat", sagte der Minister.

"Die Vorwürfe, die im Raum stehen, haben uns alle geschockt", fügte Bahr hinzu. "Sie müssen dazu führen, dass wir auch Konsequenzen daraus ziehen und in erster Linie sind hier die Ärzteschaft und unabhängige Institutionen gefordert. Sonst müsste die Politik nacharbeiten, und deswegen warte ich jetzt erstmal die Diskussion innerhalb der Ärzteschaft ab."

Der Minister deutete an, dass der Skandal auch Folgen für die Bereitschaft zur Organspende haben könnte.

"Ich kann nur alle in der Bevölkerung auffordern, nicht nachzulassen, denn der falsche Schluss wäre, aus diesen Vorwürfen jetzt die Organspendebereitschaft zurückzunehmen", sagte der FDP-Politiker.

Ein Mediziner der Göttinger Uniklinik soll Akten gefälscht haben, damit eigene Patienten beim Empfang von Spenderlebern bevorzugt wurden.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorläufige Bilanz

Leicht positive Entwicklung bei Organspenden

EvidenzUpdate-Podcast

Prävention und der Koalitionsvertrag – Ignoranz oder Feigheit?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Schwangerschaftsabbruch: Zeichen der ärztlichen Solidarität

Lesetipps
Abbildung einer umgefallenen Engels-Statur.

© Quy / stock.adobe.com

Wichtiger Laborwert

HDL-Cholesterin – wie „gut“ ist es wirklich?

Eine Assoziation zwischen Reflux und der Entstehung eines Adenokarzinoms des Magens und des ösophagogastralen Übergangs gilt als wahrscheinlich. Eine Magenspiegelung sollte sich bei Reflux anschließen. (Symbolbild)

© onephoto / stock.adobe.com

Praxisnahe Empfehlungen

Magenkarzinom-Leitlinie aktualisiert: Stärkerer Blick auf Risikofaktoren

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung