Premiere

Spenderegister für Augenhornhäute

Veröffentlicht:

FREIBURG. Das bundesweit erste Spenderegister für Augenhornhäute wurde im Rahmen der Feier zum zehnjährigen Bestehen der LIONS Hornhautbank Baden-Württemberg am Universitätsklinikum Freiburg eingeweiht.

Das Register soll den Angehörigen die Entscheidung erleichtern, ob sie die Hornhaut eines Verstorbenen zur Transplantation freigeben, teilt die Uniklinik mit. Ohne die explizite Einwilligung zu Lebzeiten (beispielsweise durch einen Organspendeausweis) oder die Zustimmung der nächsten Angehörigen darf keine Augenhornhaut entnommen werden.

Häufig ist jedoch unklar, ob ein Verstorbener zu Lebzeiten einer Hornhautspende explizit zugestimmt hat oder ob dies sein ausdrücklicher Wille gewesen wäre.

Die Dokumentation der grundsätzlichen Spendebereitschaft oder der grundsätzlichen Ablehnung einer Hornhautspende im Spenderegister soll den Angehörigen als verlässlicher Anhaltspunkt dienen. Sie allein ist jedoch nicht verbindlich im Sinne des Transplantationsgesetzes: Das letzte Wort haben die Angehörigen.

Lions Hornhautbank Baden-Württemberg seit 2003

Durch eine Hornhauttransplantation kann das Sehvermögen von Patienten wiederhergestellt werden, deren eigene Hornhaut aufgrund unterschiedlichster Erkrankungen eingetrübt ist.

Dafür wird nicht die gesamte Hornhaut des Spenders benötigt, sondern lediglich eine dünne Scheibe von circa 1,5 cm Durchmesser, die geeigneten Spendern nach deren Tod entnommen wird.

In der Lions Hornhautbank Baden-Württemberg werden seit 2003 Spenderhornhäute qualitätsgesichert entnommen, begutachtet und konserviert.

Bis 2013 wurden 3139 Transplantate aus der Hornhautbank Baden-Württemberg transplantiert, davon 2632 an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. (eb)

Mehr zum Thema

Transplantationsmedizin

Organspende: Mainzer Ärztekammer pro Widerspruchslösung

Organspende

Neue Regeln sollen mehr Nierenspenden ermöglichen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

MB-Hauptversammlung

Johna: Klinikreform ist ein Großversuch ohne Folgeabschätzung

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen