Modellprojekt zur poststationären Pflege startet 2010

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BREMEN (cben). Die ambulante Versorgungslücke, etwa das Fehlen von Behandlungspflege nach einem Klinikaufenthalt, kann gefüllt werden. Die Bremer Initiative ambulante Versorgungslücken (AVL) wird dazu von der AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt. Die Kasse will ein Pilotprojekt starten. Zwei Bremer Krankenhäuser werden dabei als Modell-Kliniken dienen. "Wir denken an das Diako-Krankenhaus und an das Klinikum Nord", sagte Elsbeth Rütten vom AVL der "Ärzte Zeitung".

Die AOK will ermitteln, "wie viele Menschen von der ambulanten Versorgungslücke betroffen sind", sagte Jörn Hons, Sprecher der AOK Bremen/Bremerhaven. Das Bremer Vorhaben soll in der ersten Jahreshälfte 2010 beginnen.

Dr. Hans-Georg Güse vom AVL verwies bei einer Fachtagung darauf, wie notwendig diese Versorgung sei: "Bei 60 abgelehnten Anträgen zur poststationären Versorgung zeigte sich, dass vor allem Patienten zwischen 50 und 60, sowie Patienten über 70 Jahre Hilfe benötigen", sagte Güse. "Besonders betroffen sind Patienten der Unfallchirurgie, und zwar vor allem bei der Hausarbeit." Nach seinen Angaben könnte die poststationäre Unterstützung dazu beitragen die stationäre Pflege zu vermeiden oder Wiederaufnahmen ins Krankenhaus zu reduzieren.

Professor Gerd Glaeske vom Bremer Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) sagte, Kassen sollten in einer Gesellschaft des längeren Lebens ein "großes Interesse daran entwickeln, wissen zu wollen, ob und wie viele ihrer Versicherten in einer Finanzierungslücke landen!" Eine Petition des Vereins "Häusliche Krankenpflege - Ambulante Nachsorge" ist inzwischen von rund 25000 Menschen unterschrieben worden, hieß es.

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