Kommentar zur Pflege-Auszeit

Lohnfortzahlung wäre ein echter Fortschritt

Die künftigen Koalitionäre wollen eine zehntägige Familienpflegezeit mit Anspruch auf Lohnfortzahlung einführen.

Christiane BadenbergVon Christiane Badenberg Veröffentlicht:

Diese Regelung wäre ein echter Meilenstein. Die angehenden Koalitionäre von Union und SPD planen einen Rechtsanspruch auf eine Pflege-Auszeit von zehn Tagen. Wirklich neu daran ist, dass der Lohn weitergezahlt werden soll.

Finanziert werden soll das ganze aus der Pflegeversicherung. Genutzt werden soll die Zeit, um die Pflege von Angehörigen organisieren zu können.

Die Pflege-Auszeit, wenn sie tatsächlich im Koalitionsvertrag festgeschrieben wird, wäre ein großer Fortschritt. Sie würde den Druck auf viele Menschen reduzieren. Wenn ein Angehöriger, der bisher nur Unterstützung benötigte, urplötzlich zum Pflegefall wird, dann geraten die Beteiligten oft unter extremen Stress.

Kommen dann noch finanzielle Sorgen dazu, weil wegen des Arbeitsausfalles das Gehalt deutlich geringer ausfällt, verschärft das die Situation ungemein. In unserem Land geht es vielen Menschen wirtschaftlich sehr gut. Nicht jeder wäre auf eine Pflege-Lohnfortzahlung angewiesen.

Vergessen wird aber bei allem Wohlstand häufig, dass in vielen Haushalten das Geld gerade bis zum Monatsende reicht und an die Bildung von Rücklagen für Notfälle gar nicht zu denken ist.

Kommt mit einer neuen Regierung endlich der längst überfällige Schwung in die lahme Pflege-Politik von Schwarz-Gelb? Der Auftakt mit der geplanten Pflege-Auszeit ist vielversprechend.

Lesen Sie dazu auch: Pflege: Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit geplant

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