Pflegereport 2017

Differenziertes Pflegebild

Ein Kommentart von Wolfgang van den Bergh

Veröffentlicht:

Der Pflege-Report 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO) ist eine exzellente Fundgrube für jeden, der sich über den aktuellen Zustand der Pflegebedürftigkeit auch in einzelnen Teilgruppen informieren möchte. Herausgegriffen hat das WIdO bei der Vorstellung des Reports den Einsatz von Psychopharmaka bei Pflegebedürftigen. Kritisch wird dabei deren hoher Einsatz und Dauer in Pflegeheimen angemerkt. Völlig richtig ist in diesem Kontext die Forderung nach einem entsprechenden Abgleich zwischen Indikationsstellung und Leitlinie.

Daraus sollte die Allgemeinheit allerdings nicht den Rückschluss ziehen, nichtmedikamentöse Ansätze kämen im Pflegealltag zu kurz.

Das widerlegen die Zahlen, die das WIdO selbst bei Pflegekräften erhoben hat. Beschäftigungsangebote, kognitive Verfahren sowie Bewegungsförderung werden häufig eingesetzt. Das sagen immerhin 80 Prozent der Befragten. Sicherlich könnte mehr gemacht werden, wäre nicht der Zeitdruck so enorm. Vielleicht ist das mit ein Grund für die Aussage, dass Pflegekräfte zu über 80 Prozent gelegentlich oder regelmäßig auf eine Verordnung von Psychopharmaka beim Arzt hinwirken.

Übrigens: Ärzte erhalten gute Noten von den Pflegekräften: Sie sind fast immer erreichbar!

Lesen Sie dazu auch: AOK-Report: Psychopharmaka im Heim oft Dauermedikation

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