Arzneimittelsicherheit

Ärzte sollen unerwünschte Effekte erfassen

Mit Angaben auf einem neuen Berichtsbogen sollen Ärzte ein Pilotprojekt gegen Medikationsfehler unterstützen.

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BERLIN. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) bittet Mediziner in noch jungen Jahr um ihre Unterstützung: Auf einem neuen Berichtsbogen sollen auch Nebenwirkungen erfasst werden, die auf Medikationsfehler zurückzuführen sind.

Die Ergebnisse sollen dem Projekt zur Erfassung und Bewertung von Medikationsfehlern dienen, das bereits vor fast zwölf Monaten gestartet ist, informiert die AkdÄ.

Pläne der Europäischen Union sehen vor, dass Nebenwirkungen durch falsche Arzneigabe künftig in den nationalen Pharmakovigilanzsystemen dokumentiert werden, heißt es in der Begründung zum Aufruf.

In Deutschland existiere allerdings noch keine zentrale Institution zur Erfassung von Medikationsfehlern - daher führe die AkdÄ ein Pilotprojekt durch.

Ziel des Vorhabens sei, zu prüfen, ob innerhalb des Spontanmeldesystems der AkdÄ auch Medikationsfehler erfasst werden können und ob sich aus einer systematischen Auswertung Interventionen ableiten lassen, die die Sicherheit der Patienten verbessern. Gefördert werde das Projekt vom Bundesministerium für Gesundheit.

Primär erfasst werden ärztliche Spontanmeldungen zu Medikationsfehlern, die zu einem (schwerwiegenden) Schaden geführt haben oder hätten führen können, heißt es zur Erklärung des Vorgehens.

Außerdem sollen der AkdÄ zufolge Medikationsfehler gemeldet werden, die nach Einschätzung meldender Kollegen medizinisch relevant sind.

Die einzelnen Fallberichte würden analog zu anderen Nebenwirkungsmeldungen bewertet und vertraulich behandelt, erklärt die AkdÄ in der Mitteilung.

Nach der Erfassung in der Datenbank werden die kodierten Fallberichte pseudonymisiert an das nationale Pharmakovigilanzsystem weitergeleitet, heißt es. (mh)

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