Kommentar zur Aids-Prävention

Keine späte Diagnose mehr

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Vor wenigen Wochen haben die vom Robert Koch-Institut veröffentlichten Zahlen erneut gezeigt, dass es keinen Grund gibt, nachlässig bei der Aids-/HIV-Prävention zu werden. Im vergangenen Jahr gab es mehr Neuinfektionen als 2011.

Viele Betroffene erhalten die Diagnose erst spät, was ihre Behandlungschancen deutlich verschlechtert. Das gilt besonders für Menschen aus Risikogruppen, die von den etablierten Angeboten des Gesundheitssystems oft nicht erreicht werden.

Zwar können sie sich anonym beraten und testen lassen. Doch solche Angebote gibt es nicht überall, sie leiden häufig unter der unsicheren Finanzierung. Gerade weil die Menschen hier keine Versichertenkarte vorlegen müssen, sind die Krankenkassen außen vor.

Es ist sinnvoll, dass die Barmer GEK sich an den Kosten der wissenschaftlichen Begleitung eines erfolgreichen niedrigschwelligen Test- und Beratungsangebots in Köln beteiligt. Die Evaluation soll zeigen, ob die frühzeitige Diagnosestellung die Versorgung verbessert und die Behandlungskosten senkt.

Gelingt der Beweis, könnte das den Grundstein dafür legen, dass sich die Regelversorgung solchen Angeboten öffnet. Profitieren würden davon die Betroffenen und das Gesundheitssystem als Ganzes.

Lesen Sie dazu auch: Forschungsprojekt: Aids-Prävention unter der Lupe

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