Sex in the City

Ausstellung zum Risiko Sex

Verhüterli sind cool. Mit einer Wanderausstellung informiert die BZgA über Sex und seine Risiken. Peinlichkeiten will die Kampagne aber vermeiden.

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Eine junge Dame wirbt für den "Bodyguard" Kondom.

Eine junge Dame wirbt für den "Bodyguard" Kondom.

© BZgA

BERLIN. Geschlechtskrankheiten nehmen in Deutschland zu. Syphilis, Chlamydien, Gonorrhoe, Hepatitis B und C, Herpes genitalis, Papillomaviren und Trichomonaden verstärken nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die Risiken von HIV-Infektionen je nach Krankheit um das Zwei- bis Zehnfache.

Mit der Wanderausstellung "Große Freiheit - liebe.lust.leben" will die Präventionsagentur der Bundesregierung dafür ein Bewusstsein schaffen.

Die Ausstellung ist Teil der Kampagne "Gib Aids keine Chance", stellt aber die klassischen Geschlechtskrankheiten in den Mittelpunkt.

"Will man Jugendliche und junge Erwachsene erreichen, muss man ihre Sprache sprechen und ihr Interesse wecken", sagte Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bei der Eröffnung der Ausstellung am Dienstag in Berlin.

Deshalb sprechen die Ausstellungsmacher nicht von Geschlechtskrankheiten, sondern nutzen das international gebräuchliche Kürzel "STI" für "sexually transmitted infections". Das Wissen über HIV und Aids in der Bevölkerung schätzt die BZgA als hoch ein. Aufklärungsbedarf gebe es aber bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Bei Syphilis haben die Behörden einen Trend ausgemacht. 2011 waren 3700 Fälle gemeldet, so viel wie seit 25 Jahren nicht mehr. Vier Fünftel dieser Infektionen würden bei sexuellen Kontakten von Männern übertragen.

Interaktiver Rundgang

Die Zahl der Gonokokken-Infektionen schätzt das Robert Koch-Institut auf zwischen 10.000 und 20.000. Insgesamt seien Geschlechtskrankheiten bei heterosexuellen Erwachsenen weniger verbreitet.

Junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren seien vor allem von Chlamydien betroffen, stellt die BZgA fest. Die sei für junge Frauen von Bedeutung, weil Chlamydien unfruchtbar machen können.

In Deutschland leben nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts etwa 78.000 Menschen mit einer HIV-Infektion.

Während des Rundgangs durch die Ausstellung haben Besucher immer wieder Gelegenheit, sich interaktiv über die sexuell übertragbaren Infektionen zu informieren. Dabei erhalten sie Einblick in das Leben von acht Menschen.

Jeder erzählt eine persönlich erlebte Geschichte, in der er den Besucher mit dem Risiko konfrontiert, sich eine Geschlechtskrankheit einzufangen.

"Menschen, die in Deutschland leben, haben in einer offenen Gesellschaft die große Freiheit, eine selbstbestimmte Sexualität zu leben", begründete Professor Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA, den Titel der Ausstellung. Geschlechtskrankheiten seien eine Gefahr für alle sexuell aktiven Menschen.

In diesem Jahr macht die Ausstellung in Dresden, Schwerin, Erfurt, Hannover, Hamburg, Kiel, Köln und Frankfurt Station. (af)

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