Koloskopie

Darm oft nicht gut genug gereinigt

Inzwischen nutzen viele Männer und Frauen eine Koloskopie zur Darmkrebsvorsorge. Doch etwa ein Viertel der Patienten reinige den Darm vorher nicht gut genug, warnt die Felix Burda Stiftung. Dann sei ein Großteil der Veränderungen nicht zu erkennen.

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MÜNCHEN. Rund fünf Millionen Menschen haben bereits eine Vorsorge-Koloskopie in Anspruch genommen. Das sind etwa 23 Prozent der Anspruchsberechtigten ab 55 Jahren, teilte Dr. Christa Maar, Vorstand und Gründerin der Felix Burda Stiftung, mit.

Rechne man auch noch jene Patienten hinzu, die in den vergangenen Jahren aus anderen Gründen eine Darmspiegelung bekommen haben, liege die Quote sogar nahe bei 50 Prozent.

Die Stiftung ruft dieses Jahr im März zum 13. Mal den Darmkrebsmonat auf. Mit dabei sind auch der Verein Netzwerk gegen Darmkrebs und die Stiftung Lebensblicke.

Seit Einführung der gesetzlichen Vorsorge-Darmspiegelung im Jahr 2002 seien mehr als zehn Jahre vergangen, sodass Teilnehmer aus den Anfangsjahren jetzt Anspruch auf eine zweite kostenfreie Vorsorge-Koloskopie haben, erklärte Maar.

Darmverschmutzung behindert die Sicht

Trotz leicht rückläufiger Teilnahmeraten in den letzten Jahren, sinke die jährliche Zahl der Erkrankungen und Sterbefälle an Darmkrebs, teilte die Felix Burda Stiftung mit. Bei der Überlebensrate liege Deutschland europaweit vorn.

So wurde bis zum Jahr 2012 bei 291.200 Männern und Frauen ein fortgeschrittenes Adenom festgestellt und bei rund einem Prozent der Teilnehmer ein kolorektales Karzinom diagnostiziert. Mehr als zwei Drittel davon befanden sich in einem frühen Erkrankungsstadium.

Um die Teilnahmerate weiter zu erhöhen, gilt das Augenmerk in diesem Jahr der Vorbereitung auf eine Darmspiegelung, berichtete Maar. Der Grund: Bei etwa 25 Prozent der Patienten, die zur Vorsorge-Koloskopie kommen, ist der Darm vor der Untersuchung nicht ausreichend gut gereinigt.

Da es sich bei der Untersuchung um ein bildgebendes Verfahren handelt, müsse "die Abbildung des Darms unbehelligt durch Darmverschmutzung sein", erklärte der Münchner Gastroenterologe Dr. Bernd Birkner.

"Ist der Darm nicht vollständig gereinigt, bedeutet dies, dass bis zu 40 Prozent vorhandener Veränderungen im Darm nicht erkannt werden". (sto)

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 20.03.201413:36 Uhr

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Welche Art der "Darmreinigung" zu "Besichtigungs"-Zwecken (Koloskopie) empfiehlt der Münchner Gastro-Enterologe Dr. Birkner seinen Patienten?
Genügt nicht die 10-stündige Ausnüchterung mit einem letzten Stuhlgang und Analtoilette vor der rektalen Untersuchung?
Oder sollen sich die Patienten selbst einen handwarmen Einlauf über einen Irrigator geben? Das fällt Frauen bei der Scheiden-lavage sicher leichter!
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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