TK-Chef Jens Baas

Morbi-RSA liefert keinen Anreiz für Prävention

Veröffentlicht:

HAMBURG. Die Anreize im deutschen Gesundheitssystem sind falsch gesetzt. Das kritisierte Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK), am Mittwoch in einer Mitteilung.

Im Finanzausgleich zwischen den Kassen, dem Morbi-RSA, sei es finanziell besonders attraktiv, möglichst viel Krankheit zu dokumentieren.

Er böte hingegen kaum Anreize, sich um eine bessere Gesundheit der Kunden zu kümmern - eine Kritik, die Baas auch im Interview mit der "Ärzte Zeitung" vorgetragen hatte.

Der größte Teil der Gesundheitsausgaben - Schätzungen gehen von bis zu 70 Prozent aus - entfällt nach TK-Angaben auf die Behandlung von Zivilisationskrankheiten.

Statt den Wettbewerb um eine bestmögliche Versorgung und schlanke Verwaltung zu fördern, honoriere der RSA eine möglichst dramatische Dokumentation dieser Krankheiten, so Baas.

"Ein Gesundheitssystem, in dem niemand mehr Interesse an gesunden Menschen hat, ist ein krankes System." (jk)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

ÖGD-Bundeskongress

Sozial belastete Familien: Schwer erreichbar für Hilfe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer