Behinderung

Studie belegt positiven Effekt von Sport

Eine von der AOK Bremen begleitete Studie illustriert die Wirkung angeleiteten Bewegungstrainings.

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BREMEN. Sport macht Menschen mit Behinderungen zufriedener, motivierter und fitter – vorausgesetzt, sie werden beim Sport gezielt angeleitet. Das ist das Ergebnis einer fünfjährigen, bundesweit einmaligen Studie namens "Spezifische sportliche Aktivierung in Werkstätten für behinderte Menschen" der Universität Bremen mit der Einrichtung Martinshof/Werkstatt Bremen, die von der AOK Bremen/Bremerhaven initiiert und finanziert wurde.

Einige der Erkenntnisse: Wenn das regelmäßige Bewegungstraining auf die jeweilige Behinderung und die Entwicklungsschritte der Teilnehmer abgestimmt ist, gebe es deutliche Fortschritte in Sachen Ausdauer, Kondition, Koordination, Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit. Das wiederum habe sich positiv auf die Leistungsfähigkeit, das Selbstwertgefühl und die Zufriedenheit der behinderten Menschen ausgewirkt, teilt die AOK mit. Die Sport-, Spiel- und Bewegungsstunden fanden als betriebliche Gesundheitsförderung regelmäßig einmal pro Woche statt.

"Gerade bei geistig und mehrfach behinderten Menschen war es bisher schwierig, mehr zu erreichen als gute Versorgung. Unklar blieb, wie Inklusion praktisch aussehen kann", sagt Gesundheitswissenschaftler Professor Dietrich Milles von der Bremer Universität. "Unsere Studie hat gezeigt, dass wir auch diese Menschen – mit ihrer individuellen Behinderung – durch Bewegung, Spiel und Sport aktivieren können."

Über fünf Jahre haben 58 Beschäftigte der Werkstatt Bremen an der Studie teilgenommen. Das Team um Milles, Dr. Ulrich Meseck und Joanna Wiese vom Socium Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik sowie Fachbereich Kulturwissenschaften der Uni Bremen hat die Erfahrungen in zwei Publikationen zusammengefasst. Ein Band bewertet die Ergebnisse der Untersuchungen, ein zweiter Band bietet praktische Anleitungen für Betreuer, Gruppenleiter und Trainer, die mit behinderten Menschen arbeiten. (cben)

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