Forschungsprojekt

Therapien für traumatisierte Kinder

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BERLIN. Auf die Suche nach den biologischen Spuren von Flucht, Gewalt, Missbrauch und anderen traumatischen Erfahrungen in der Kindheit begibt sich ein Forschungsverbund unter Leitung der Berliner Uniklinik Charité. Mit einer Förderung des Bundesforschungsministeriums von mehr als fünf Millionen Euro wollen Wissenschaftler der Charité, des Max Planck Instituts für Psychiatrie und der Universität Konstanz herausfinden, wie traumatisch belastete Kinder am besten behandelt werden können.

Bekannt ist, dass Kinder, die belastende oder traumatische Situationen erlebt haben, ein höheres Risiko für psychische oder körperliche Erkrankungen haben als Menschen mit einer glücklichen Kindheit. Die biologischen Mechanismen hinter diesem erhöhten Krankheitsrisiko erforscht nun das Projekt Kids2Health. Die Wissenschaftler hoffen, dass sie diese Prozesse beeinflussen und gezielt neue Therapien entwickeln können.

„Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, die Chancen auf eine lebenslange Gesundheit zu erhöhen und Kindern ein gesundes Heranwachsen zu ermöglichen“, erklärt Projektleiterin Professor Christine Heim, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie der Charité.

Im Fokus stehen die Auswirkungen von Stress und Traumatisierung auf Gehirnentwicklung, Immunsystem, Hormonhaushalt und Stoffwechsel. Das Projekt zielt auch darauf, Kinder mit erhöhtem Erkrankungsrisiko frühzeitig zu erkennen. Es hat eine Laufzeit von zwei Jahren. (ami)

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