Kommentar
Hausarzt-Konzepte verdienen Chance
Hausarztverträge sind kein Mittel, um Hausärzten zusätzliche Vergütung zu verschaffen - sie taugen nur etwas, wenn sie wirklich die Versorgung der Patienten verbessern.
Vor allem mit dieser Begründung haben viele Kassen lange Zeit Vereinbarungen mit dem Hausärzteverband verweigert.
Das Argument sticht. Wenn die Patienten nichts davon haben, lohnen die Verträge das Papier nicht, auf dem sie stehen.
Aber auch umgekehrt wird ein Schuh daraus: Wenn die Hausärzte Konzepte für eine strukturierte Versorgung durch Haus- und Fachärzte entwickeln, dann müssen sie die Chance erhalten, sie umzusetzen.
In Nordrhein-Westfalen will der Deutsche Hausarztverband mit mehreren Modulen den Hausarztvertrag mit Leben füllen. Bislang beißt er bei den Kostenträgern aber auf Granit.
Der für einen Großteil der Kassen bindende Schiedsspruch liegt seit Ende 2011 vor. Doch erst jetzt können die Ärzte beginnen, Versicherte einzuschreiben, und das noch nicht einmal bei allen Kassen - drei Jahre nach dem gesetzlich vorgegebenen Stichtag zum Abschluss von Verträgen.
Nicht nur die Hausärzte, sondern auch die Kassen müssen den Beweis liefern, dass es ihnen ernst ist mit einer Verbesserung der ambulanten Versorgung.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Lahme Kassen verärgern NRW-Hausärzte