Klinik gründet Palliativmedizinischen Liaisondienst

BREMEN (cben). Passgenaue Versorgung von Sterbenden - in Bremen hat das Klinikum Links der Weser (LDW) einen palliativmedizinischen Liaisondienst (PML) eingerichtet.

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Er soll todkranke Patienten, die nicht oder nicht mehr auf der Palliativstation des Hauses versorgt werden, zu maßgeschneiderten Versorgungskonzepten verhelfen. Patienten, die zuhause oder auf anderen Stationen versorgt werden, sollen durch den Dienst ebenso gut behandelt werden, wie auf der Palliativstation. "Deshalb genügt eine konsiliarische Betreuung eigentlich nicht", sagt der PML-Initiator, Chefarzt Hans-Joachim Willenbrink, "denn wir wissen nicht, wie die Kollegen etwa auf der internistischen Station dann agieren".

Deshalb übernimmt der PML auch die Therapie-Hoheit für die betroffenen Patienten auf anderen Stationen. Auch wenn ein Patient von einem Hausarzt ins LDW zugewiesen wird, "wollen wir zusammen mit den Hausärzten, Angehörigen und Pflegenden grundsätzlich nach dem Sinn der Behandlung fragen", so Willenbrink.

Manchmal genüge es, wenn die Angehörigen selber etwas Morphium verabreichen "und den Kranken nicht gleich aus Panik ins Krankenhaus einliefern. Solche Drehtüreffekte sind enorm anstrengend für die Patienten." Vor der Entlassung von Patienten will Willenbrink mit den Hausärzten Kontakt aufnehmen, um die Medikation abzusprechen, "damit es für die niedergelassenen Kollegen nicht zu teuer wird". Außerdem müsse nicht immer gleich die spezielle ambulante Palliativversorgung verschrieben werden, meint er, zumal die Kassen in Bremen extrem zurückhaltend seien.

In Bremen wird eine zusätzliche Koordinations- und eine Pflegekraft aus Stiftungsgeldern bezahlt.

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