Kinderhospiz Löwenherz: Plätze heiß begehrt

Vor acht Jahren wurde das Kinderhospiz Löwenherz in Syke bei Bremen geründet. Die ursprüngliche Bedarfsplanung ist inzwischen völlig überholt.

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BREMEN (cben). Das Kinderhospiz Löwenherz in Syke bei Bremen hat seinen achten Geburtstag gefeiert. Die zurück liegenden Jahre zeigen, dass die ersten Pläne des Hospizes längst vom Bedarf überholt wurden.

In den acht Jahren seit der Gründung beherbergte das Hospiz 310 strebenskranke Kinder und ihre Eltern oft samt Geschwisterkindern. Die kleinen Patienten leiden an Stoffwechselerkrankungen, Schwerstmehrfachbehinderungen etwa nach Unfällen, Muskelerkrankungen oder Krebs.

"Maximal 28 Tage pro Jahr kann eine Familie bei uns bleiben", berichtet Gaby Letzing vom Kinderhospiz. Das Konzept, die ganze Familie aufzunehmen und nicht nur das kranke Kind, hat sich bewährt.

Auszeit für viele mehr als eine Kur

Für die Familien sei die Auszeit von der heimischen Vollversorgung des Kindes mehr als eine Kur, weil im Kinderhospiz auch für die psychsoziale Betreuung gesorgt ist. Die Belegung der Eltern- und Familienzimmer im oberen Stockwerk des Hospizes sind "exorbitant gestiegen", so Letzing.

"Die Plätze seien derart begehrt, "dass wir heute 40 Familien auf der Warteliste haben", so Letzing. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sich vervielfacht - von anfangs 24 auf 66 heute.

1,2 Millionen Euro für den Betrieb nötig

Die ärztliche Betreuung der Kinder haben inzwischen eine Ärztin und ein Arzt aus dem Klinikum Links der Weser (LdW) in Bremen übernommen, sowie ein niedergelassenen Kinderarzt im Ruhestand aus Bremen.

Wie der Bedarf sind auch die Kosten gestiegen. Letzing: "Wir brauchen derzeit pro Jahr 1,2 Millionen Euro allein an Spenden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten."

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