Beschlossen

Sterbehilfe-Gesetz kommt erst im Herbst 2015

Die Faktionen der großen Koalition wollen über ein Gesetz zur Sterbehilfe erst im kommenden Frühjahr diskutieren.

Veröffentlicht:

BERLIN/KÖNIGSWINTER. SPD und Union haben sich auf einen Fahrplan für ein Gesetz zur Sterbehilfe geeinigt. Bei der Fraktionsklausur in Königswinter beschlossen die Fraktionsvorstände eine "fraktionsübergreifende Orientierungsveranstaltung" nach der Sommerpause im Bundestag.

Im Nachgang zu dieser Debatte sollen sich dann - unabhängig von der Fraktionsdisziplin - Gruppen von Abgeordneten finden, die dann erste Gesetzentwürfe ausarbeiten.

Die erste Beratung dieser Entwürfe im Bundestag ist im ersten Quartal 2015 vorgesehen. Nach Anhörungen im Frühjahr soll dann nach der Sommerpause im Herbst 2015 final über die konkurrierenden Entwürfe abgestimmt werden.

Ein Anlass der Debatte ist die Tätigkeit von Sterbehilfevereinen, die Menschen Beihilfe zur Selbsttötung anbieten. "Wir müssen als Gesellschaft die Entscheidung treffen, ob wir diese Art von Sterbehilfe wollen", heißt es in dem Beschluss.

Palliativversorgung: Einheitliche Vorgaben für die Finanzierung

Unterdessen haben sich Union und SPD auch darauf geeinigt, weitgehend einheitliche Vorgaben für die Finanzierung der Palliativversorgung zu entwickeln. Gleiches soll für die Qualifizierung der Beschäftigten gelten.

Krankenkassen sollen zudem verpflichtet werden, "in einer angemessenen Frist Verträge mit den Leistungserbringern abzuschließen".

Dies zielt unter anderem auf die Probleme bei der Etablierung und Finanzierung von Teams in der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV).

Die Möglichkeit eines Schiedsverfahrens soll für den nötigen Nachdruck in diesem Prozess sorgen. Der seit 2007 bestehende Rechtsanspruch auf eine SAPV steht nach wie vor vielerorts nur auf dem Papier.

Union und SPD kündigen außerdem die Gründung eines Forums "Hospiz- und Palliativversorgung" im Bundesgesundheitsministerium an. Es soll eine Plattform für die Erörterung aktueller Themen in der Hospiz- und Palliativversorgung bieten, heißt es. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sterbehilfe bei neurologischen Erkrankungen oft gefragt

Assistierter Suizid in Deutschland: Rechtliche Situation und offene Fragen

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!