Sterbehilfe

SPD-Politikerin will Freiräume für Ärzte

Veröffentlicht:

BERLIN. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese lehnt - anders als Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) - ein strafrechtliches Verbot von Sterbehilfe-Vereinen ab.

Es sollten "ärztliche Entscheidungsspielräume in extremen Notlagen offengehalten werden", sagte sie der "Welt". Sie plädierte dafür, die Arbeit von Sterbehilfevereinen mit Hilfe des Vereinsrechts oder des Betäubungsmittelrechts zu unterbinden. Dies lasse sie prüfen, so Griese.

Ärzte und Pflegekräfte benötigten vor allem bei der palliativen Sedierung "mehr Rechtssicherheit und Freiräume für Abwägungen mit ihren Patienten und deren Vertrauten", sagte sie der Zeitung.

Mit Grieses Vorstoß ist das Ringen um eine eigene Position derer im Bundestag eröffnet, die gegen ein strafbewehrtes Suizid-Verbot votieren, wie es CDU und CSU befürworten. Im April haben sich Union und SPD auf einen Fahrplan für die Beratung eines Gesetzes zur Sterbehilfe verständigt.

Danach sollen sich die Abgeordneten - ohne Fraktionszwang - im zweiten Halbjahr auf Gruppenanträge verständigen. Diese werden im ersten Halbjahr 2015 diskutiert, auch Anhörungen sind geplant. Die Abstimmung im Bundestag ist für den Herbst 2015 geplant.

Der Deutsche Ärztetag hat im Mai ein Verbot der gewerbsmäßigen Sterbehilfe begrüßt. "Organisierte Sterbehilfe ermöglicht kein Sterben in Würde", heißt es in dem Vorstandsantrag. (fst)

Mehr zum Thema

Debatte im Parlament beginnt in dieser Woche

Kanalinsel Jersey will über Sterbehilfe abstimmen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle