Kommentar

Auf Leben und Tod

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Bürokratensprache ist niemals schön, in diesem Kontext lässt sie schaudern: "Der Vollzug der Lebensbeendigung durch den Patienten erfolgt unter medizinischer Begleitung." Das "Suizidhilfegesetz", das eine Gruppe von Abgeordneten um Peter Hintze (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) am Mittwoch vorgestellt hat, wird nicht nur ärztliche Gemüter bewegen.

Die Parlamentariergruppe will die ärztliche Suizidassistenz - ähnlich wie die Patientenverfügung - im Bürgerlichen Gesetzbuch regeln und an bestimmte Voraussetzungen binden. In der Orientierungsdebatte des Bundestags über Sterbehilfe im November 2014 war diese Position heftig umstritten.

Nun aber liegen konkrete Regelungsalternativen vor: Die insgesamt fünf Gesetzentwürfe sollen am 3. Juli erstmals im Bundestag debattiert werden. Drei der Abgeordneten-Vorlagen hantieren mit dem Strafrecht, wollen teils die gewerbliche, teils die geschäftsmäßige oder aber jede Form von Suizidbeihilfe verbieten. Im letzteren Fall würde der Gesetzgeber sich einer Rechtspflicht zum Leben nähern.

Zu Ende gedacht ist vermutlich keiner der Anträge. Vielleicht reift in der Bundestagsdebatte noch die Erkenntnis, dass Entwurf Nummer 6 die beste Lösung sein könnte: Es beim Status quo zu belassen.

Lesen Sie dazu auch: Gesetzentwurf sieht vor: Ärzten soll Sterbehilfe erlaubt sein

Mehr zum Thema

Personalie

Bundesverdienstkreuz für Ulf Sibelius

Kritik an „Suizidtourismus“ in den USA

Mehrere US-Bundesstaaten wollen Beihilfe zum Suizid erlauben

Ethische Fragen

Wille oder Wohl des Patienten – was wiegt stärker?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen