Leitartikel zur Polypharmazie

Die Kunst des Weglassens

Viele Ältere nehmen zu viele Pillen, warnen die Autoren des Barmer GEK-Arzneireports. Die elektronische Gesundheitskarte wird das Problem nicht beseitigen. Herauszufinden, wann weniger mehr ist, bleibt schwierige Aufgabe der Hausärzte.

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:
Zu viel des Guten.

Zu viel des Guten.

© Doug Cannell / iStockphoto.com

Erschreckend" nennt Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorsitzender der Barmer GEK, die Zahlen des neuen Arzneimittelreports zur Polypharmazie: Von den Versicherten über 65 nimmt jeder Dritte täglich mehr als fünf Medikamente ein.

Im Durchschnitt bringt es diese Altersgruppe sogar auf sieben Wirkstoffe pro Tag.

Das ist so erstaunlich nicht, denn bei der Hälfte der über 65-Jährigen werden mindestens drei Erkrankungen behandelt. Bei einer leitliniengemäßen Therapie einer Typ-2-Diabetikerin mit Bluthochdruck, COPD, Osteoporose und Arthrose landet man schnell bei zehn und mehr verschiedenen Wirkstoffen.

Aber nicht jede Multimedikation ist eine direkte Folge von Multimorbidität: Manchmal sind es auch nicht als solche erkannte Nebenwirkungen vorhandener Medikamente, die dann eine Verordnungskaskade auslösen.

Selbstmedikation und Mehrfach-Verordnungen durch verschiedene Fachärzte verschärfen das Problem ...

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